Konzeption
 
   
 
Konzeption Wohngruppe in Lebensgemeinschaft / Erziehungsstellen 

Systemisches begtründetes

Aufnameverfahren

 

 

In Bezug auf die immer wieder verwirrenden Definitionen der verschiedenen Wohnformen, habe ich hier eine Definition gefunden, in Anlehnung an diese Definition, ist die für uns schlüssige Form entstanden.

Quelle: Praxis und Methoden der Heimerziehung (Richard Günder 2007 S. 79-80)  Lambertusverlag ISBN 978-3-7841-1687-7

 

Erziehungsstelle:

"Erziehungsstellen erweitern den sozialen Kosmos der Erziehenden um ein Kind, das auch die Schnittstelle zu einer anderen Familie darstellt - sie sind dessen soziale Familie" (Steinberger 2002, S 206)

Die Erziehungsstelle, bzw. Kleinstwohngruppe Hahnstätten ist eine konkrete Ausgestaltung der Heimunterbringung. Sie ist als stationäre Erziehungshilfe nach § 27 und § 34 SGB VIII eine erzieherische Hilfe der Kinder- und Jugendhilfe

(§ 27 in Verbindung mit § 34, § 41, § 35 a).

 

Die Kleinstwohngruppen, wie die Erziehungsstelle Emmel, nehmen nach unserem Dafürhalten einen festen Platz in Heimerziehung, den stationären Angeboten ein. In Erziehungsstelle in Lebensgemeinschaft können in der Regel ein bis drei Kinder oder Jugendliche aufgenommen werden.

Es handelt sich dabei um solche, die spezielle pädagogische Bedürfnisse und Entwicklungsdefizite aufweisen, welche im Rahmen der üblichen Heimerziehung nicht ausreichen differenziert begegnet werden kann. Andererseits oder zugleich können es auch Kinder und Jugendliche sein, die so sehr gruppenbedrängend  und -erschwerend sind, dass sie zu einer großen Belastung für die Heimgruppe werden und dadurch in eine Außenseiter- und Negativposition geraten würden.

Erziehungsstellen sind in unterschiedlichen Organisationsformen vorhanden. In einigen Erziehungsstellen sind für diese Arbeit langfristig freigestellte pädagogische Mitarbeiter(innen) eines Heimes tätig, deren Gehalt - in Abhängigkeit von der Kinderzahl - vom Heimträger weiter bezahlt wird.

In anderen Erziehungsstellen wird beispielsweise auf der Grundlage von Kooperations- oder Honorarverträgen gearbeitet.

 

Erziehungsstellen unterscheiden sich von anderen vollstationären Jugendhilfeangeboten, durch ihre geforderte spezifische Professionalität und durch die Form der Betreuungsform welche in Lebensgemeinschaft mit den betreuten Kindern und Jugendlichen gestaltet wird.

Die jungen Menschen in Erziehungsstellen weisen in der Regel besonders gravierende Defizite, Entwicklungsrückstände, traumatische Erfahrungen und Verhaltensstörungen vor dem Hintergrund schwierigster Verhältnisse in ihrer Herkunftsfamilie auf. Sie sind daher auf eine "grundlegende psychische und soziale Stabilisierung" angewiesen, die ihnen Erziehungsstellen langfristig bieten können (Moch / Hamberger 2003, S.106)

In unserer Erzeihungsstelle leben bis zu 3 Kindern gemeinsam mit uns, einem Paar und unserem eigenen Kind in einem familiären Rahmen zusammen. Mindestens ein Ehepartner kümmert sich ausschließlich um die Erziehung der Kinder. Je nach Anzahl, Alter und Bedarf der Kinder ist eine weitere pädagogische Fachkraft in der Familie angestellt und es findet ggf. eine zusätzliche heilpädagogische oder therapeutische Förderung statt.

Zielgruppe
Kinder im Alter von 0 - 11 Jahren,


  • mit Entwicklungs- und Verhaltensdefiziten
  • mit Bindungs- und Integrationsfähigkeit
  • die eine langfristige Lebensperspektive benötigen
  • deren Eltern eine familienähnliche Situation akzeptieren können.

Zugang
  • Hilfe zur Erziehung nach § 27 ff in Verbindung mit §34, §35/§35a, §41 SGB VIII
  • Psychosoziale Diagnose/psychologische oder psychiatrische Befunde mit ausreichender Prognose
  • Fachlich begleitete Anbehandlungsphase vor der endgültigen Entscheidung

Ziele
Ausgleichen von Erziehungs- und Entwicklungsdefiziten
  • Erweiterung sozialer Kompetenzen
  • Stärkung des Selbstwerterlebens
  • Hilfestellung zur Identitätsfindung
  • Klärung der Eltern-Kind-Beziehung
  • Förderung individueller Begabungen und Kreativität

Bildung und Schule:
Es werden Kinder aller Schulformen aufgenommen. Mit allen Schulen wird eine enge Zusammenarbeit angestrebt.


Erziehungsplanung
Die Erziehung in einer Familiengruppe findet ganzheitlich in einem realen, natürlichen Lebensrahmen statt, wobei den besonderen Bedürfnissen der Kinder Rechnung getragen wird.
Die pädagogische Arbeit mit jedem einzelnen Kind wird in einer individuellen und bedarfsorientierten Erziehungsplanung festgelegt und regelmäßig überprüft.
Die Erziehungsplanung und ein erstellter Arbeitsbericht über die Reflexion bezügliche dem Erreichen der gesetzten Ziele, dient als Grundlage für das Hilfeplanverfahren.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Paare bzw. Familien, die eine pädagogische Vorbildung mitbringen und sich langfristig an diese Aufgabe binden, werden durch MitarbeiterInnen in der Familie und ggf. durch ergänzende Fachkräfte unterstützt.
Durch die Einbindung an den EVIM Jugendhilfe ist ein schneller Rückgriff auf weitere Beratungs- und Hilfemöglichkeiten einfach zu realisieren.